STÜCKWERK BERLIN – STÜCKWERK EUROPA
Ein Detailbild des Teppichs

Zufallsfund

Am Kottbusser Tor steht diese markante Figur, ich nahm sie unter dem Stichwort „Kotti-Affe“ in mein Archiv auf. Ein irreführender Name, wie sich herausstellen sollte.

In einem völlig anderen Zusammenhang: bei der Suche nach dem Vorbild für den „Sterbenden Sprayer“ im Internet fand ich unter dem Stichwort vom „politischen Plakat“ nicht nur eine Kampagne gegen Atomstrom, sondern auch heraus, dass der Affe einen Menschen darstellen sollte.

Die Macher der Kampagne hatten kein eigenes Bild gezeichnet, sondern ein altes Bild benutzt.

Der Zeichner der Vorlage ist der Tscheche Zdenêk Burian (1905-1971). Er studierte 1919-22 grafische Kunst in Prag und schuf viele Buchillustrationen, die für ihre Detailliebe und realistische Wiedergabe der Natur sehr geschätzt waren. Er arbeitete mit Geologen, Archäologen und Paläontologen zusammen. Auf Grund von Fundstücken und wissenschaftlichen Hypothesen schuf er seine lebendigen Illustrationen.

Es waren Burians Bilder, die lange Zeit unsere Vorstellung von der Steinzeit prägten. Seine lehrreichen Bücher erzielten hohe Auflagen, wurden sehr gern in der DDR bei der „Jugendweihe“ verschenkt und gelangten als beliebtes Mitbringsel zahlreich in den Westen.

In den Büchereien in Westberlin ist seine populäre Reihe „Weltall-Erde-Mensch“ nicht vertreten.

Warum? Hat sich die Steinzeit verändert?
Nicht die Steinzeit, sondern unser Wissen – um die Steinzeit. So wies mich ein Besucher daraufhin, dass man in der Müllhalde der Ausgrabung im berühmten Neandertal erneute Ausgrabungen machte und dabei fehlende Knochenteile fand. Das Bild des Neandertalers wurde daraufhin korrigiert.

Dennoch sind die Bilder von Herrn Burian sehr genau – er zeichnete einen Flugdrachen, der den wissenschaftlichen Erkenntnissen damals nicht entsprach. Erst später wurde bewiesen, dass sein Bild korrekt war.

Links aus dem Buch: Menschen der Urzeit,
zu finden in der Bücherei, Breite Straße.

Weitere Motive des Teppichs: