STÜCKWERK BERLIN – STÜCKWERK EUROPA
Ein Detailbild des Teppichs

Koch oder das Kind aus dem Kiosk

Dieser Dönermann ist eine berühmte Persönlichkeit von Berlin, wir finden das Bild beim Genuss des Brotfladens mit seinen unterschiedlichen Füllungen: gegrilltes Lamm- Hack- oder Hühnerfleisch, und wie bei einer Bude ausdrücklich zu lesen war, „kein Gammelfleisch“, oder die vegetarische Variation: mit gegrilltem Käse und Salat und/oder Kraut, und mit und ohne Soße.

Der Döner wird in ein solches Papier eingepackt.

Während die Frau das Motiv ausschnitt, begann sie zu erzählen:
„...als ich jung war, gab es in der Frauenzeitung ‚Brigitte’ eine Kampagne für Adoption. Es waren viele Fotos abgedruckt. Mein Mann und ich entschieden uns für einen kleinen farbigen Jungen. Die notwendigen Papiere wurden besorgt, aber der farbige Junge war schon vergeben. Da die Papiere in Ordnung waren, wurde uns ein 3-Jähriger angeboten. Wir gingen in ein Geschäft, um Kleidung für das Kind zu besorgen. Kurz vor dem Abholen teilte man uns mit, dass dieses Kind behindert sei und wir bekamen ein 6 Monate altes Baby. Wieder gingen wir in das Geschäft und erklärten der verdutzten Verkäuferin, warum wir so unterschiedliche Größen für unser Kind bräuchten. Sie war so gerührt, dass sie uns einen Strampler schenkte. Doch...“
Letztendlich ist ein älteres Kind bei dem jungen Paar eingezogen, das später noch weitere eigene Kinder bekam. Sie wanderten mit ihren Kindern aus. Die Frau erzählte uns von den Schwierig-keiten. „Wir waren ganz schön naiv und dachten, nur Liebe sei notwendig.“ Sie mussten sich mit einem Kind auseinandersetzen, dass ihnen charakterlich nicht glich. Einfach war es nicht, aber sie haben es geschafft. Aus allen Kindern ist etwas geworden, wie man so sagt.
„Mein Sohn ist jetzt Koch“, beendete sie ihre Geschichte stolz.
Was mich an der Geschichte vom „Kind aus dem Kiosk“ am meisten beeindruckte, war die Tatsache, dass sie immer von ihrem Sohn sprach und nur einmal am Anfang von ihrem „adoptierten Kind“ gesprochen hat.
Ihr Sohn hat übrigens nichts mit Dönermachen zu tun, sondern leitet ein Cateringunternehmen.
unten: ein weiteres Beispiel, in dem der Dönermann „verbraten“ wurde.

Weitere Motive des Teppichs: