STÜCKWERK BERLIN – STÜCKWERK EUROPA
Ein Detailbild des Teppichs

Rübergemacht

„…bin ich über die Mauer,
mit einem Koffer und zwei Kindern,* erzählte eine der beiden Schwestern, die das Graffito vom „Mauerspringer“ umgesetzt haben.

Die Schwestern bemerkten zu dem undeutlichen Bild: „Die rechte Hand ist wichtig, mit der er das Gewehr hält, er hat es fallen gelassen, die Waffe ist im Osten geblieben!“

Ein Hinweis, der beim Ausarbeiten der Schnittvorlage sehr nützlich war.

Sie puzzelten aus ihrer Erinnerung die Geschichte des Soldaten zusammen. „…Ihm ist es nicht gut ergangen… Verfolgungsängste… irgendwas war da... Name?“
Sie brachten beim nächsten Treffen eine Berliner Illustrierte von 1989 mit.

Darin das berühmte Foto von Peter Leibing, der das Foto am 15. August 1961 schoss, an der Kreuzung Ruppiner/Bernauer Straße. (Exacta-Kamera mit einem 200-mm-Objektiv.)

Die Mauer, 2 Tage alt, war an dieser Stelle nur ein Stacheldrahtzaun, über die der junge Unteroffizier sprang. Der wiederum auf dem Teppich über die gespannten Gummis des Jungen mit der Steinschleuder springt.

Nach seiner spektakulären Flucht fürchtete
sich Herr Schumann lebenslang vor der Rache ehemaliger Mitarbeiter der Staatssicherheit – dies und andere persönliche Probleme sind wohl
der Grund, warum sich Herr Schumann in seinem Garten 1998 erhängte.

*Ich fragte die Frau eine Woche später, was denn in diesem Koffer gewesen sei, und sie antwortete mir zu meiner Verblüffung:
„Windeln – ich hatte doch zwei kleine Kinder.“

Weitere Motive des Teppichs: