STÜCKWERK BERLIN – STÜCKWERK EUROPA
Ein Detailbild des Teppichs

Unschwer zu erkennen, dass sich als Vorlage hinter diesem Schablonenbild das Logo des Kinderhilfswerks UNICEF verbirgt.

Mit wenigen Linien hat der Künstler aus der fürsorgenden Mutter einen Soldaten und aus dem Kind ein Skelett gemacht. Eindrucksvoll die Details: Elle und Speiche sind zu erkennen und das Loch im Schädeldach ist keine Verletzung, sondern die Fontanelle. Überraschend, dass man beim Anblick des Skelettes nicht ein Kind assoziiert.

Beeindruckend der leise Bericht einer Frau, die von ihren Alpträumen erzählte: Erlebnisse aus dem Krieg in ihrer Kinderzeit. Sie war noch zu klein, um sich an Bilder erinnern zu können, doch die erfahrene Angst bleibt. Die Erzählungen der Erwachsenen vermischten sich mit den bildlosen Eindrücken: Die Steppdecke, die sie zusammengerollt auf dem Rücken tragen musste. Die Mutter, die plötzlich fort war. Auf der Flucht verloren gegangen. Unsagbar die Angst, nicht zu benennen die Zeit, wann das Kind endlich die Mutter wiederfand. Die laute Detonation. Der Hörverlust, die mangelnden Medikamente.

„Nein, an Bilder kann ich mich nicht erinnern, aber immer wenn ich einen Schäferhund sehe, sehe ich auch einen Soldaten, ich weiß nicht warum.“

Die Frau berichtete, dass viele Leute in ihrem Alter, die den Krieg als Kind miterleben mussten, jetzt von aufkommenden Ängsten heimgesucht werden.

Sie nähte diese aufwändige Arbeit und unterstreicht, dass dies bloße, abschreckende Bild auch Erfahrung bedeutet.

Der Krieg endete 1945,
seine Auswirkung nicht.

Weitere Motive des Teppichs: