STÜCKWERK BERLIN – STÜCKWERK EUROPA
Ein Detailbild des Teppichs

Eat the art (von EMESS)

oder LES-ART

An beiden Bildern, dem Bild von einem hungernden Kind und der unendlich vervielfältigten Tomatendose von Andy Warhol, hat man sich „satt gesehen“, erst in der neuen Collage schaut man wieder hin.

Vor der Näharbeit gab es folgende Überlegung: Wie könnte man den Aufdruck der Tomatensuppendose gestalten, da Schrift im Teppich ausgeschlossen werden sollte?
Da sich im Archiv andere Bilder des gleichen Motivs befanden, sahen wir, dass der Schriftzug nicht immer deutlich lesbar war. Nun galt es, nicht unsauber zu nähen, sondern die Schrift so zu verändern, dass der Eindruck des Schriftzugs entsteht. Um unser Vorhaben zu vereinfachen, wählten wir die Farben der Tomatendose.
Manche Menschen können nicht lesen, im Sinne von „einzelne Buchstaben aneinanderfügen“, sondern sie merken sich Wortbilder. Diese Tatsache nutzten wir. Eine andere Näherin sprach das Kompliment aus: „Das ist die Campbell's-Dose – steht doch drauf!“ Sie übersah dabei kunstsinnig, dass sie es nicht wirklich gelesen hatte.

Wie oberflächlich wir in Bildern lesen, zeigt sich auch daran, dass wir uns weigern, gerade bei schauerlichen Bildern genauer hinzusehen – kaum jemand registriert, dass das Kind im Verhältnis zur Dosengrösse viel zu klein ist. Es müsste sich um eine XXL-Dose handeln.

Das hungernde Kind habe ich nicht gesucht, ich denke, man kann es in vielen Ländern finden.

Das Plakat von Andy Warhol fand ich auf der Toilettentür eines Berliner Restaurants.

Weitere Motive des Teppichs: